Was will ich als Personal Branding Coach und Kreative bewirken?

„Dieser Blogpost wird vermutlich dein stärkster 2023.“ Das verkündete Judith Peters in ihrer Blog-Challenge „Blog your Purpose“, an der ich Ende Mai 2023 teilgenommen habe. Erst beim Schreiben habe ich begriffen, was sie damit meint.

In ihrer Challenge stellte sie uns die Frage: „Was willst du bewirken?“ Das hat einiges in mir bewegt. Ich bin 20 Jahre in die Vergangenheit gereist, um zu verstehen, warum ich meine damalige Leidenschaft nicht zum Beruf gemacht habe. Habe mir überlegt, mit welcher Agenda ich durchs Leben laufe. Und was genau von mir übrig bleibt, wenn ich sterbe. Wie du dir vorstellen kannst, war das super emotional.

Falls dieser Blogpost nicht der stärkste 2023 wird, so ist er zumindest der persönlichste, den ich bisher geschrieben habe.


Diesen Artikel habe ich im Februar 2024 aktualisiert.

Meine erste große Liebe: Die Fotografie

Nach meinem Abi machte ich einen Europäischen Freiwilligendienst in Lettland. Wie viele meiner ehemaligen Mitschüler*innen stand ich vor der Frage: Was will ich eigentlich beruflich machen? Mit meinem 11-monatigen Freiwilligendienst verschaffte ich mir Bedenkzeit. Noch währenddessen bewarb ich mich für Fotografie-Studiengänge und -Ausbildungen. Denn ich liebte Fotografie und hatte ein gutes Auge für Komposition und Farben. Leider bekam ich nur Absagen. Ich war enttäuscht, aber gleichzeitig … erleichtert! Komisch. Fotografin werden war doch mein großer Traum, oder?

Ja, das war es! Aber ich hatte auch eine Riesenangst, beruflich das zu tun, wofür ich wirklich brenne. In mir war der Glaubenssatz, dass ich mir meine Leidenschaft kaputtmache, wenn ich sie zum Beruf mache. Außerdem verfolgte mich die Angst zu versagen. Ich dachte: „Wenn ich als Fotografin scheitere, dann tut das richtig weh. Besser, ich suche mir einen Job, der mir nicht ganz so wichtig ist.“

Eine Karriere als Fotografin hatte ich also innerlich abgehakt. Um an meiner Leidenschaft festzuhalten, fand ich einen anderen Weg. In Kooperation mit einer Kunstschule und gefördert durch die Europäische Union setzte ich ein Fotoprojekt in Rīga um. Das war 2005, gerade als Lettland der EU beitrat.

Wir waren eine Gruppe von jungen Leuten zwischen 12 und 23. Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch freiwillig viele Stunden ihrer Freizeit zusammen verbrachten. Umso schöner! Gemeinsam gingen wir auf Fotoexkursionen in Rīga und weiteren Städten, beschäftigten uns mit Fotografiegeschichte, stellten eine eigene Website online (meine erste überhaupt!) und organisierten eine Fotoausstellung im Hauptbahnhof. Unser Hauptgenre war Street Photography.

Dabei ging es gar nicht darum, perfekte Hochglanzfotos zu fotografieren. Bei den Kameras, die wir damals zur Verfügung hatten, war das ohnehin eine Illusion. Mir war besonders wichtig, Andere mit meiner Leidenschaft für Fotografie anzustecken und gemeinsam eine tolle Zeit zu verbringen.

Die Auflösung unserer Fotos war zwar so lala, aber Fotografie war unser Kleber. Es bildeten sich Freundschaften. Auch ich lernte eine meiner bis heute engsten Freundinnen kennen, obwohl 7 Jahre zwischen uns liegen (sie war damals 13 und ich 20). Ein anderes Highlight in dieser Zeit war meine Teilnahme an einer Foto-Masterclass in St. Petersburg. Dort lernte ich, mit einer manuellen analogen Kamera umzugehen, genoss die berühmten Weißen Nächte und die Herzlichkeit der St. Petersburger.

Dieser Sommer war für mich unvergesslich. Ich konnte das tun, was ich liebte, und fühlte mich frei und kreativ. Außerdem habe ich erlebt, wie man auch mit einem kleinen Budget richtig viel erreichen kann.

Für mich war allerdings klar, dass es beruflich anders weitergehen würde.

Ich starte lieber etwas, womit ich nicht scheitern kann


Nach meinem Fotoprojekt beschloss ich, in Konstanz Soziologie zu studieren. Der Studiengang klang spannend. Aber viel wichtiger: Er fühlte sich weniger bedrohlich an. Denn dahinter stand kein großer Traum, der zerplatzen könnte. Ich hatte etwas gefunden, das mein Interesse weckte, aber bei dem mir völlig egal war, wie gut ich war. Es war für mich verschmerzbar, in diesem Bereich nicht zu den Besten zu gehören. Eigentlich witzig, dass ich heute doch in einem kreativen Job gelandet bin, in dem mir sehr wohl wichtig ist, dass ich super Qualität liefere.

Damals konnte ich meinem Fototalent nicht folgen – zumindest nicht beruflich. Mir fehlte die Lebenserfahrung. Ich hatte nicht den Biss, den ich heute habe. Talent allein reicht einfach nicht. Auch Leidenschaft nicht. Heute, um die 20 Jahre später, weiß ich, was entscheidend ist. Dranbleiben. Hinterfragen, warum etwas nicht klappt. Ich würde mir Fragen stellen: Ist da etwas in mir, das meine Ziele ablehnt? Fühle ich mich eventuell unwohl mit einem Wunsch, obwohl der Kopf ganz laut ja dazu sagt?

Bei mir war es damals schlicht meine Angst, nicht gut genug zu sein.

PS: Die Fotografie ließ ich noch lange nebenbei laufen. Für das Freiburger 14magazin habe ich zum Beispiel eine Twin-Peaks-Fotostrecke umgesetzt und bin in den Barbarastollen abgestiegen.

Deine Energie und deine Gedanken ändern alles, wetten?

Im Herbst 2016 habe ich mich als Texterin selbstständig gemacht. Ich war motiviert und zuversichtlich. Aber auch ganz schön ahnungslos.

Konnte ich überhaupt gut schreiben? Mit Anfang 20 habe ich ein Praktikum bei einer Lokalzeitung gemacht. Neben meinem Soziologiestudium hatte ich einige Jahre für das Freiburger 14magazin gearbeitet – zuletzt als Chefredakteurin.

Das war’s aber auch schon. Agenturerfahrung. Null. Volontariat. Nope. Ausbildung als Texterin. Fehlanzeige. Bis dahin war mir nicht mal klar, was eine Texterin wirklich tut und dass Schreiben nicht gleich Texten ist. In meinem Kopf waren Menschen, die beruflich schreiben, bis dahin entweder Journalisten oder Buchautoren.

Da ich die geborene Autodidaktin bin, brachte ich mir das meiste um Marketingtexte selbst bei. Das war easy. Nicht ganz so einfach empfand ich alles drumherum.

Ich war oft überfordert. Kämpfte mit meinem Perfektionismus. Zog Horror-Kunden an. Hatte keine Klarheit darüber, wo meine echten Talente liegen und was mein Angebot von anderen abhebt. Davon wegzukommen war Arbeit, vor allem innere Arbeit!

Ich bin überzeugt davon, dass die eigene Selbstständigkeit den Charakter formt. Sie bringt uns oft an unsere Grenzen. Ans Aufgeben denken und überfordert sein, gehört dazu. Schließlich hat uns niemand beigebracht, wie das mit dem Unternehmertum geht. Die Schule bildet brave Angestellte aus, die ihre Steuern zahlen. Keine modernen Erfinder*innen und Freigeister.

In den Naturwissenschaften haben wir außerdem gelernt, in kausalen Zusammenhängen zu denken. Mache ich A, passiert B. Der größte Schock für mich war, dass dieses Prinzip in der Selbstständigkeit nur bedingt funktioniert. Einfach eine kluge Strategie umsetzen und schon stehen Kund*innen Schlange? Nah, schön wär’s!

Meine Erfahrung zeigt: Erfolg beginnt im Kopf. Deine Gedanken und Gefühle müssen dein Tun unterstützen.

Wenn du beispielsweise ein schlechtes Gewissen hast, mehr zu verdienen als deine Eltern, dann setzt du dir selbst eine mentale Einkommensgrenze. Oft passiert das unbewusst. Das ändert aber nichts daran, dass du genau das ausstrahlst.


Und was du denkst und ausstrahlst, kommt zu dir zurück. Deine Energie erschafft alles um dich herum.

Schau dich mal um. Wo befindest du dich? Was trägst du? Mit wem verbringst du deine Zeit? Welche Kund*innen ziehst du an? Egal, was dich umgibt und was dir „passiert“, stell dir immer die Frage: Was hat das mit mir zu tun? Was habe ICH dazu beigetragen?

Ich möchte ein Bewusstsein dafür schaffen, dass nachhaltiges Wachstum IN uns beginnt. Dass Strategien und Anleitungen zwar nett sind, aber nur funktionieren, wenn wir innerlich bereit dafür sind und unsere Energie darauf ausrichten.

Gib Spiritualität eine Chance!

Du merkst schon, wenn du es mit mir zu tun hast, erwarten dich auf jeden Fall viele spirituelle Impulse.

Bei mir dreht sich viel ums Manifestieren und Energie. Ich lege regelmäßig Karten, glaube an die 12 universellen Gesetze und an frühere Leben. Ich liebe Persönlichkeitstests, weil sie mir helfen, mich noch besser zu verstehen und auf meine Stärken zu setzen.

Im Human Design bin ich ein Generator mit dem Profil 6/2. Durch mein offenes Emotionszentrum nehme ich Stimmungen und Gefühle Anderer besonders schnell wahr.

Meine Lebenszahl ist 29/11/2.

Ich bin Sternzeichen Stier mit Mond und Aszendent im Steinbock.

Nach dem Konzept der „Faszinierenden Sprache“ von Sally Hogshead sind meine größten Qualitäten Leidenschaft und Innovation. Demnach verkörpere ich den Archetypen „The Catalyst“, der es liebt neue Dinge anzustoßen, statt Strukturen zu bedienen. Ich schaffe die besten Ergebnisse, wenn ich emotional on fire bin und die Freiheit habe, etwas Neues zu schaffen.

Durch Spiritualität wird die Welt größer und bunter. Wir lernen uns selbst besser kennen, aber auch Andere. Wir finden Lösungen, auf die unser Verstand nie kommen würde. Es kommt mehr Magie in unser Leben. Schwere Zeiten werden leichter, weil wir neue Anker haben.

Mir liegt am Herzen, dass sich mehr Menschen für Spiritualität öffnen und unkonventionellen Ideen eine Chance geben – gerade die, bei denen die linke Gehirnhälfte aktiver ist.

Denn ich bin mir sicher, dass wir weiter kommen, wenn wir die spirituelle Seite in uns ausleben.

Mein Warum als Personal Branding Coach und Kreative

Ich glaube fest daran, dass jeder Mensch herausragende Fähigkeiten mitbringt. Sie sind der Schlüssel, um echten Impact auf dieser Welt zu haben. Nur, wo anfangen mit unserem guten Einfluss?

Als Personal Branding Coach helfe ich Selbstständigen und Unternehmer*innen, zu erkennen, wofür ihr inneres Feuer brennt und welche Botschaften sie verkörpern und großmachen wollen.

Ich befähige sie, mit ihrer Message mehr Menschen zu erreichen – mit Spaß und auf ihre Weise. Mir liegt es am Herzen, Projekte ins Rollen zu bringen und sinnvolle Ideen großzuziehen.

Und zwar mit Freude und ganz viel Leidenschaft. Denn das ist der Treibstoff, der uns am Laufen hält.

Wenn wir im Flow und on fire für eine Sache sind, dann fühlen wir uns lebendig, leben erfüllt und erfüllen andere. Genau dafür sind wir in meinen Augen alle hier.

Lass uns Liebe verteilen statt urteilen

Ich bin in einer Kultur aufgewachsen, in der „nicht geschimpft, genug gelobt ist“. In der Anderen oft nichts gegönnt wird, weil man selbst vielleicht kein Glück hatte. Wo gern über Andere gemeckert wird. Die Fehler bei sich selbst suchen und nachsichtig sein – das sollen mal schön die Anderen machen.

Dabei wünsche ich mir eine Gesellschaft, in der wir uns für Andere freuen. Erfolge mitfeiern. Uns gegenseitig supporten und Menschen nicht niedermachen, nur um uns selbst größer zu fühlen.

Manchmal werde auch ich grundlos angepöbelt. Meistens in Berlin. Klar ärgere ich mich dann und finde das ungerecht. Aber nur kurz. Denn dann erinnere ich mich jedes Mal an den Spruch „Hurt people hurt people“. Das hilft mir, Mitgefühl zu haben. Was mich stört, kommuniziere ich in der Regel trotzdem – kurz und bestimmt. Wer seine schlechte Laune an mir auslässt, bekommt von mir konstruktives Feedback frei Haus. Denn ich glaube daran, dass sich Menschen verändern können, wenn sie bereit dazu sind.

Mir ist wichtig, Mitgefühl und Wertschätzung vorzuleben. Ich bin jeden Tag darum bemüht, liebevoll mit meinen Mitmenschen umzugehen. Insbesondere mit den Miesepetern und Meckertanten. Denn die brauchen es am meisten (und wo wäre sonst die Herausforderung).

Wie du dich selbst begrenzt, indem du andere abwertest, hat Julia Goessler in einem tollen Live auf LinkedIn ausgeführt (falls du ungeduldig bist, das Thema startet bei 0:14:45 ).

Was von mir bleibt

Ich habe gehört, dass manche berühmte Schriftsteller*innen ihre Tagebucheinträge bereits druckreif formulieren, damit sie nach ihrem Tod direkt als Memoiren veröffentlicht werden können. Irgendwie kann ich’s verstehen. Rohentwürfe sind oft Schrott und die Lektor*innen freut’s. Andererseits wirkt das auf mich wie ein verzweifelter Versuch, die Kontrolle zu behalten. Als würden diese Menschen dem Tod nicht das letzte Wort geben wollen.

Ich sehe das wesentlich entspannter. Ich muss nichts hinterlassen, was man greifen oder bewusst wahrnehmen kann. Und wenn jemand meine alten und kaum lesbaren Tagebuchnotizen lesen mag, bitte, gern! Mir ist viel wichtiger, dass ein Stück meiner Energie und meiner Werte bleibt, wenn ich nicht mehr da bin.

Ich glaube, wir hinterlassen alle kleine Spuren, die in Anderen weiterleben oder vielleicht auch die Geschichte komplett ändern – wer weiß das schon! Der Schmetterlingseffekt besagt, dass der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien theoretisch einen Tornado in Texas auslösen könnte.

Energiefelder reagieren auch super empfindlich. Kennst du das, dass du an jemanden denkst, und genau in dem Moment ruft die Person an? Hast du vielleicht auch schon Sachen erlebt, wo du dachtest, so viele Zufälle auf einmal kann’s gar nicht geben? Unser Impact ist viel größer, als wir uns vorstellen können.

Mein Erbe lebt sicher auch in den Bewegungen weiter, von denen ich ein Teil bin. Ich bin Coach, Mentorin, Kreative, Feministin, Texterin, Fotografin, Bullet Journalistin, Vertreterin einer modernen Spiritualität, Humanistin, Tierschützerin, im Herzen Öko, Yogi, Hobbyköchin, Meeressüchtige, Cineastin, Sportlerin, Hip-Hop-Fan und Teilzeit-Minimalistin. Diese Themen und Gruppen mache ich mit groß. Damit gehe ich automatisch in die Geschichte ein und das ist ein ziemlich cooles Gefühl.

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