Erkenne deine Stärken – Sie sind dein größter Wettbewerbsvorteil!

Vermutlich wirst du meinen Tipp zum Businessaufbau in keinem BWL-Buch lesen:

Finde heraus, worin du hoch-begabt bist und mach deine besten Eigenschaften zum Wettbewerbsvorteil. Bau alles in deinem Business auf deinen Stärken auf – insbesondere deine Angebote und dein Marketing.

Warum?

Wenn du deine Stärken voll ausspielst

❋ spürst du mehr Selbstwirksamkeit,
❋ trittst selbstsicherer auf,
❋ und lieferst bessere Ergebnisse.

Nicht zuletzt findest du mehr Erfüllung in deinen Aufgaben. Du wächst persönlich und beruflich in die beste Version von dir hinein, statt in der Mittelmäßigkeit unterzugehen. Excellence in progress, quasi.

Jetzt kommt der Haken. Selbst, wenn du sehr reflektiert unterwegs bist, kann es sein, dass du (noch) nicht weißt, wo deine Geniezone liegt. Kenn ich. Mir ging’s lange genauso.

5-10 Dinge aufzählen, die ich gut kann – kein Ding. Aber welche Fähigkeiten ich wirklich verkörpere, womit ich herausrage, das habe ich erst mit 39 Jahren erkannt. Obwohl ich mich bis dahin schon einige Jahre mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt hatte.

Im Artikel erzähle ich dir, wie ich zu meinen 2 größten Stärken fand, wie diese Erkenntnis meine Selbstständigkeit umgekrempelt hat und was du selbst tun kannst, um deine Top-Talente zu entdecken.

Man kann lange an den eigenen Talenten vorbeileben

Ich habe Soziologie im Bachelor und Master studiert und nebenbei immer kreativ gearbeitet. Nach dem Abi und einem Freiwilligendienst habe ich 5 Monate lang ein Fotoprojekt mit Jugendlichen in Riga umgesetzt. Dutzende Medienseminare und Workshops besucht, bei einer Kurzfilmproduktion mitgeholfen und später als Redakteurin für ein Freiburger Magazin gearbeitet. Kreativ arbeiten war für mich schon immer das Normalste der Welt.

Und es gibt mir unglaublich viel Energie und Motivation.

Nach meinem Masterabschluss habe ich mich als Texterin selbstständig gemacht. Ich lernte Copywriting, wie Business geht und was ich brauche, um rundzulaufen. Mit wem ich arbeiten will und mit wem nicht. Meine Selbstständigkeit brachte mich auch zum Thema Persönlichkeitsentwicklung. Keine andere Zeit in meinem Leben war so prägend und kräftezehrend.

Oft musste ich mich durchbeißen, noch weitere Jobs machen und auch mal Projekte abarbeiten, die nicht so viel Spaß brachten. Obwohl es mir meistens nicht schnell genug gehen konnte, bewies ich in der Selbstständigkeit richtig Biss und Durchhaltevermögen.

Aber igendwann spürte ich, dass ich mich nicht so entfalten konnte, wie ich mir das wünschte. Oder anders gesagt: Die Leiter, an der ich mich (immer mühsamer) hocharbeitete, stand an der falschen Wand.

Folge der Freude

Ich verlor immer mehr den Spaß am Texten (für andere). Dafür blühte ich auf, wenn ich mit Kund*innen oder Freund*innen über Marketingstrategien, Positionierung etc. sprach.

Menschen coachen und beraten – easy!
Kreative Ideen spinnen – kein Ding.
Positionierungen entwickeln, geht auch nebenbei über WhatsApp oder nachts am Küchentisch.
Strategien und Konzepte entwickeln – I am in.

Was ich so nebenbei machte, schenkte mir enorm viel Energie und machte mich glücklich – ganz nebenbei schien es auch zu funktionieren.

Erst als ich das Gefühl hatte, komplett festzustecken und mich mit Kundentexten abquälte, gestand ich mir ein, dass ich was ändern musste. Ein Karriere-Coaching und viele Gespräche mit Freund*innen später, zog ich Konsequenzen: No copywriting, no more! Nach 7 Jahren war Schluss.

Wie ich den Social Butterfly in mir entdeckte

Während dieser Zeit begann ich bereits mein Personal Brand Coaching zu entwickeln und auszutesten. Oft konnte ich nachts nicht schlafen. Aber nicht vor Sorge, nein, vor Aufregung und weil ich so viele Ideen hatte, die ich umsetzen wollte. Es konnte mir gar nicht schnell genug gehen.

In meinen Coachings stelle ich gerne diese Frage: Was sind deine 2 größten Stärken und wie kannst du sie weiter ausbauen? Eines Nachts, kurz vorm Einschlafen erhielt ich meine Antwort darauf.

Plötzlich hatte ich die Offenbarung: Kreativität und Kontaktfreude sind meine besten Eigenschaften. Mit meinem Coach ging ich noch tiefer rein. Ich reflektierte, wie leicht es mir fällt, Gespräche anzufangen und am Laufen zu halten – selbst mit Unbekannten auf der Straße. Je mehr ich darüber nachdachte, umso mehr Beweise für meine Kontaktfreude fielen mir ein.

Mir wurde bewusst, wie sehr ich es liebe, mit anderen zu sprechen, sie zu motivieren und ihnen dabei zu helfen, das Beste in sich zu sehen und ihre kreativen Projekte voranzubringen. Dafür brennt mein inneres Feuer!

Ich bin ein Social Butterfly, der gern redet, viel zuhört und unbedingt ganz eng mit Menschen zusammenarbeiten sollte.

Innerhalb weniger Wochen stellte ich mich komplett auf den Kopf und gab meiner Karriere eine völlig neue Richtung. Von meiner Texter-Website blieb nicht mehr viel übrig, außer dem Namen Hier & Text und ein paar Blogbeiträgen.

Um deine größten Stärken zu erkennen, brauchst du ein Kontrastmittel

Das Gefühl, die eigenen Stärken erkannt zu haben, war für mich unbeschreiblich schön. Erdend. Beruhigend. Als hätte ich endlich selbst kapiert, wer ich bin.

Natürlich habe ich mich auch gefragt, wieso ich nicht früher darauf gekommen bin.

David Foster Wallace bringt es in seiner Rede „This is Water“ gut zum Ausdruck:

„There are these two young fish swimming along, and they happen to meet an older fish swimming the other way, who nods at them and says, “Morning, boys, how’s the water?”
And the two young fish swim on for a bit, and then eventually one of them looks over at the other and goes, “What the hell is water?”

Deine Stärken sind deine Normalität. Sie gehören so sehr zu dir, dass du sie nicht sehen kannst. Um sie zu erkennen, brauchst du ein Kontrastmittel. Zum Beispiel den Vergleich mit anderen.
Was fällt deinen Freund*innen, Kund*innen oder Kolleg*innen positiv an dir auf?
Trau dich und mach eine kleine Umfrage.

Hinterfrage dich

Ein anderer Weg, deine echten Talente zu erkennen, ist, deine Überzeugungen anzuzweifeln. Stimmen die Geschichten, die du dir erzählst? Passen deine Vorstellungen von dir und dem, was du täglich mit allen Sinnen wahrnimmst, wirklich zusammen?

Ich habe mir angewöhnt, meine Überzeugungen permanent zu hinterfragen. Gerade die, die ich für selbstverständlich halte.

So sind schon einige „Ideen von mir“ in den Müll gewandert. Ich hielt mich lange für total unsportlich. Nicht schön. Introvertiert. Mittelmäßig intelligent.

Auch wenn das jetzt eingebildet klingen könnte – für all diese Annahmen habe ich so viele Gegenbeweise gefunden, dass sie haltlos wurden. Plötzlich ist da Platz für eine neue Wahrheit. Für den Menschen, der ich wirklich bin und für andere sein will.

Deine besten Eigenschaften zu erkennen, bedeutet auch, dich selbst immer mehr zu akzeptieren und zu lieben, wie du bist.

Achte darauf, was dir super leicht fällt

Es ist echt verrückt, wie sehr Selbst- und Fremdwahrnehmung auseinanderklaffen können. Das erlebe ich oft nach Calls. Die Kund*innen sind super happy, weil sie wertvolle Impulse bekommen haben, um weiterzumachen. Mein erster Gedanke? „Ich habe doch überhaupt nichts gemacht!“ Es fühlt sich einfach nicht an, als hätte ich etwas geleistet.

Als jemand, der unter einer preußischen Arbeitsmoral großgezogen wurde, ist es schon sehr ungewohnt, dass Arbeit so leicht sein darf. In mir schlummert immer noch der Glaubenssatz, „Arbeit muss wehtun und hart sein“. Die Erfahrung, dass sich Geldverdienen natürlich und entspannt anfühlen kann, hat mein System noch nicht so ganz angenommen.

Naja, aber zumindest geht mir langsam ein Licht auf: Das, was wir richtig gut können, fällt uns so leicht, dass wir gar nicht merken, wie gut wir es können. Wir bewegen uns leichtfüßig darin. Es braucht keine Anstrengung.

Wir machen es einfach und können vielleicht auch gar nicht erklären wie. Wenn du dich also fragst, was deine größten Begabungen sind, sammle doch mal:

❋ worin du besonders schnell bist
❋ was du besser und auf tieferer Ebene verstehst als andere
❋ was dir leichtfällt
❋ über welche Themen du aus dem Stand einen TED-Talk halten könntest (Wissen ist vielleicht kein Talent, aber ich finde es passt hier trotzdem)
❋ welche Aufgaben du erledigen kannst, ohne dich darauf vorzubereiten
❋ was du schon als Kind gut konntest

Nimm dir gern Stift und Journal, um die Fragen zu beantworten.

Wenn Reflektieren dich nicht weiterbringt

Deine Stärken zu erkennen, ist ein Prozess. Ein Prozess, der nicht nur aus Denken besteht, sondern auch aus Fühlen, Erleben und Ausprobieren.

Meine Tipps, um diesen Erkenntnisprozess zu beschleunigen:

❋ Setze dir für die nächsten Wochen die Intention, deine 2 größten Talente zu finden, aber mach dir keinen Druck. Dein Gehirn wird im Alltag versuchen, diese Aufgabe für dich zu lösen (auch auf unbewusster Ebene).

Abendroutine: Schreib täglich 3 Dinge auf, die dir am Tag gut gelungen sind.

❋ Ein bewegter Körper stimuliert auch deinen Geist. Mach Sport oder Yoga, geh Spazieren, erledige Gartenarbeit, putz deine Wohnung, sei körperlich aktiv.

❋ Beantworte die Fragen im kostenlosen Stärkencheck (= direkter Download).

Persönlichkeitstests, wie der Myers-Briggs-Test oder der DISG-Test geben dir wertvolle Hinweise darauf, was dich auszeichnet.

❋ Hol dir professionelle Unterstützung von einem Karriere- oder Business-Coach. Falls du selbstständig bist, könnte mein 1:1 Brand Identity Workshop was für dich sein.

Wir sind alle Naturtalente

Ich bin überzeugt davon, dass jeder von uns in mindestens 2-3 Disziplinen ein Naturtalent ist. Sobald du deine stärksten Fähigkeiten erkennst, kommst du noch mehr in deine Strahlen und erreichst Menschen auf einer tieferen Ebene. Dadurch kannst du noch mehr weitergeben und bewirken.

Meine größten Begabungen zu erkennen, war für mich eine der bewegendsten Erfahrungen der letzten Jahre. Seitdem führe ich mein Business authentischer und selbstbewusster. Genau das wünsche ich dir auch.